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Hohlwege
Konzept
Die Oberflächenstruktur der Landschaft wurde in der letzten Eiszeit durch den Gletscher geprägt und in der Neuzeit durch menschliche Eingriffe geformt. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Idee, in Anlehnung an den historischen Hohlweg die durch den Druck der fliessenden Gletscher entstandenen Vertiefungen im Gelände zu nutzen. Die Vertiefungen geben einen natürlichen Wanderweg vor. Diese sind das Vorbild für meinen gewundenen Hohlweg, der der natürlichen Fliessrichtung eines Gletschers nachempfunden ist. Kontrastiert wird er durch den Eindruck des streng rational gestalteten urbanen "Hohlweges", der in Städten durch Strassenfluchten und die sich seitlich davon erhebenden Gebäuden entsteht. Vervollständigt wird diese Gegenüberstellung urbaner durch die Überlagerung einer wilden gemischten Vegetation mit einer strikten rasterförmigen Birkenbepflanzung, die sich über den gesamten Hügel erstreckt.



Wegführung
Der von mir entworfene die Natur nachahmende Weg schliesst an die Streckenführung des Holberges an und führt auf den Hügel des Butzenbühls hinauf. Dieser Pfad wird von Raster der Birkenvegetation durchdrungen und verjüngt sich von Hügel zum Fusse des Butzenbühls hin. Er ist unterhalb des Terrains geführt, so dass sich die Natur dem Besucher intensiv und überlebensgross darstellt. Die Ameisenperspektive regt den Besucher dazu an die Natur bewusst zu erleben während er vom Pfad leitet auf den Hügel geleitet wird.
Mein kontrastierender, rationaler, urbaner Hohlweg steht dem natürlich angelehnten gegenüber. Auf der Flughafenseite wird man an den Gebäuden von Riken Yamamoto vorbei über den rationalen Pfad in gerader Linie auf den Butzenbühl geleitet. Das Profil dieses Weges ist in einer U-Form geschnitten. Im Gegensatz zu dem "natürlichen Weg wird er nicht von der Baumbepflanzung durchdrungen um seine Klarheit zu unterstreichen. Vom Fusse des Hügels wird der Besucher durch die leicht zulaufenden Wände nach oben gezogen. Dort kann man von der runden Plattform durch das Raster der Birkenbepflanzung auf dem Butzenbühl hinunter schauen oder die Züricher Umgebung überblicken.



Modell und -photo @ Ganzheitliche Architektur
Bepflanzung
Aus der erhöhten Position der Aussichtsplattform, kann man und die Durchdringung der beiden Bepflanzungsartzen erkennen. Die natürliche nachgeahmte schweizerische Waldbepflanzung steht im scharfen Kontrast zum rationalen Birkenraster. Sie verdeutlicht den Gegensatz zwischen dem augenscheinlich Natürlichem und dem offensichtlich vom Menschen Geplanten. Meine Wahl für das Raster viel auf die Birke, da sie zu den Pionierbaumarten zählt, die sich nach der Eiszeit in der Altsteinzeit in der Schweiz verbreitet haben. Ab der Mittelsteinzeit wurde diese Baumart langsam durch die Eiche und Ulme verdrängt, weil diese eine höhere Pflanzendichte erreichen können. Somit prägt sie nicht mehr den Charakter der Einheimischen Vegetation, aber stellt dennoch eine natürliche Wahl für die Bepflanzung einer altsteinzeitlich geprägten Landschaft dar. Die Birke lässt so, in ein Raster gefasst erneut den Gedanken vom Gegenspiel „natürlicher“ und künstlicher Elemente einfliessen.


Wintersemester 2011 Vogt Landschaftsarchitektur, Thema Naherholungsgebiet Butzenbühl Hügel am Flughafen. Gewähltes Thema „Hohlweg“